Kinderdörfer Hanau/Wetzlar
Der Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V. ist eine freie und gemeinnützige Einrichtung der Jugendhilfe. Der Verein ist Träger von zwei heilpädagogisch-therapeutischen Einrichtungen in Hanau und Wetzlar. Die Arbeit des ASK Hanau begann 1968, die des ASK Wetzlar 1981 mit der Eröffnung der ersten Familiengruppen. Wir bieten Kindern und Jugendlichen in den Familien- und Wohngruppen gute Entwicklungsmöglichkeiten durch familienanaloge Strukturen. Unser Leitbild der Familienorientierung hat die Differenzierung und Qualifizierung unserer Angebote und deren Weiterentwicklung bestimmt.
In den Familien- und Wohngruppen leben Kinder und Jugendliche mit Missbrauchs- und Gewalterfahrungen, Kinder und Jugendliche, die entwicklungsbedingt ein hohes Maß an Beziehungskontinuität und Geborgenheit benötigen und deren Herkunftsfamilien besondere Anforderungen an die Zusammenarbeit stellen. Wir versuchen, ihnen die Rückführung in ihre Familien durch vielfältige pädagogische Unterstützungsangebote zu ermöglichen bzw. die eigene Familie zu erhalten.
Im familienorientierten Bereich bieten wir differenzierte und passgenaue ambulante und teilstationäre Hilfen für Familien an. Der Wechsel von einer Kind- zu einer familienorientierten Sicht, mit direkter und aktiver Einbeziehung der Eltern und Kinder in den Veränderungsprozess, bildet die Grundlage einer dauerhaften Sicherung des Kindes in seiner Familie. Die Verantwortung für den Hilfe- und Veränderungsprozess wird bei den Eltern belassen.
Die Basis unserer Arbeit sind systemische, bindungsorientierte und familientherapeutische Konzepte. Hierbei bietet die Methode der Multifamilientherapie die Grundlage, mit den Familien eine Kooperation auf Augenhöhe zu gestalten.Ein respektvoller Umgang mit den Grundrechten sowie eine aktive Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und deren Familien fördert nicht nur eine positive individuelle Entwicklung, sondern ist auch ein Beitrag zu aktivem Kinder-und Jugendschutz.
Systemisch-pädagogisches Leitbild
Im Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V. bildet das systemische Denken und Handeln die Basis für unsere pädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen und deren Familien. Das Einbinden des Herkunftssystems in die praktische Arbeit und damit verbunden die Auflösung von Loyalitätskonflikten für die Kinder zwischen Familie und Helfersystem gehören für uns zum Selbstverständnis.
Wir respektieren und wertschätzen die subjektive Sicht der Kinder, Jugendlichen und Sorgeberechtigten. Diese Haltung bewirkt, dass durch unsere Angebote Entwicklungschancen für die Familien eröffnet werden. Im Lebensfeld des Kindes und in der Herkunftsfamilie können so entscheidende Veränderungen in den Verhaltensweisen der Beteiligten entstehen.
Die Erkenntnis, dass eine innere Überzeugung bei einer wesentlichen Veränderung von Konflikten eine große Rolle spielt, lässt uns mit den Familien an und mit ihren Stärken und Fähigkeiten arbeiten. Durch den deutlichen Schwerpunkt unserer Hilfe auf die Ressourcen der Familie, entwickelt sich ein positives Selbstbild aller Beteiligten. Mit dem Erleben, wieder Vertrauen in die eigenen Stärken zu haben, entstehen so weitere Möglichkeiten, den Weg ins Miteinander zu gestalten.
Unsere Handlungen und Absichten zum Verlauf der Hilfe kommunizieren wir offen und transparent mit der Familie.
Wir legen großen Wert auf eine gute soziale Vernetzung der Familie in ihrem Umfeld und beziehen die Netzwerkpartner in die Maßnahme mit ein.
Durch diesen partnerschaftlichen Umgang und die Wertschätzung der Elternrolle entsteht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, in deren Verlauf eine gute Entwicklung des Kindes und zugleich auch die Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern möglich ist.
Grundlagen der Beteiligung
Die Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist integraler Bestandteil der pädagogischenArbeit des ASK sowie Voraussetzung für die Erlangung einer Betriebserlaubnis. Grundlagen der Partizipation sind die
- Grundrechte und Heimerziehung
- SGB VIII
- die Heimrichtlinien
Wenn Sie die Konzeptionen vollständig lesen möchten:
Partizipation und Kinder- und Jugendschutz im ASK Hessen e.V. (PDF, 2.2MB)
Schwerpunkte unserer Arbeit:
- Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die auf Grund traumatischer Erlebnisse ein hohes Maß an Beziehungskontinuität und Geborgenheit benötigen
- Fachlich fundierte Arbeit mit der Herkunftsfamilie auf dem Hintergrund systemischer und familientherapeutischer Konzepte
- Kinder und Jugendliche mit Missbrauchs- und Gewalterfahrung
- Kinder und Familien, die durch ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfeformen eine zeitlich begrenzte Unterstützung benötigen
- Personalschlüssel in den stationären Gruppen 1 : 1,8
- Regelmäßige Inhouse-Fortbildungen zu den Themen: Sexuelle Gewalt, systemische Erziehungshilfe und Eskalation / Deeskalation
- Therapeutischer Dienst (unterschiedliche Therapieangebote für Kinder und Jugendliche sowie deren Familien)
- Regelmäßige externe Supervision aller MitarbeiterInnen mit pädagogischen oder therapeutischen Funktionen
- Sozialpädagogische Familienhilfe (Unterstützung der Gruppen bei der Arbeit mit der Herkunftsfamilie)