Die heilpädagogisch- therapeutische Wochengruppe und die Profam- Wohngruppe sind ein zeitlich befristetes Angebot von maximal 2 Jahren.
Dort werden Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter unter der Woche und teilweise während der Ferien betreut. Das Ziel ist die Reintegration des Kindes in seine Familie. Die Voraussetzung für die Rückführung besteht darin, dass die Gefährdungspunkte, die zur Herausnahme des Kindes geführt haben, bearbeitet sind.
Im Rahmen dieser familienorientierten Hilfe erlangen die Eltern die Wiederherstellung ihrer Erziehungskompetenz. Dadurch erleben die Kinder Förderung und Stärkung.
Die Familien erfahren zeitgleich eine ambulante Begleitung und besuchen regelmäßig das Gruppenangebot der Multifamilientherapie.
Das Angebot der Multifamilientherapie motiviert Familien ihre Verhaltens- und Beziehungsmuster zu erkennen und zu analysieren. Sie unterstützt die Familien neue Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen. Die Inhalte orientieren sich an den Bedürfnissen und Fähigkeiten aller Familienmitglieder.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Familie und nicht auf der Arbeit mit den Kindern oder auf der Behebung problematischer Verhaltensweisen. Vielmehr ist es das Ziel, nach einer auf 6 Monate begrenzten stationären Phase die baldige Rückführung des/der Kindes/er in die Familie zu erreichen. Die Voraussetzung für die Rückführung besteht darin, dass die Gefährdungspunkte, die zur Herausnahme des Kindes geführt haben, bearbeitet sind. Die Eltern trauen sich die Herausforderungen wieder zu, die die Sorge um die komplette Familie mit sich bringen.
Nach der Rückführung wird die ambulante Familienarbeit noch bis zu 18 Monate lang durch die gleichen ambulanten MitarbeiterInnen fortgesetzt. Dadurch entsteht Hilfe aus einer Hand.
Die Kinder verbringen in der stationären Phase ihren Alltag in der Gruppe und werden dort individuell gefördert. Dabei werden die Eltern eingebunden und sie bekommen Hilfestellungen, wenn ihr Kind Schwierigkeiten hat, z.B. sich bei den Hausaufgaben zu konzentrieren. Das Kind verbleibt in seiner Schule und auch die Lehrer, die das Kind kennen, werden in die Hilfe einbezogen.
Die ambulanten Helfer arbeiten in den Familien daran, dass diese für sich zunächst Hoffnung auf Veränderung und eine Perspektive ent wickeln. Oft sind die Familien zunächst misstrauisch gegenüber der Hilfe. Ein wichtiges Ziel ist es deshalb, eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit herzustellen. Die Familien machen die Erfahrung, dass sie nicht nur Probleme haben, sondern auch Experten für das Erarbeiten ihrer eigenen passgenauen Lösungen werden. Als drittes Element neben der stationären Unterbringung des Kindes und der ambulanten Arbeit mit der Familie kommt die Gruppenarbeit mit allen Familien in Form der Multifamilientherapie hinzu.
Zielgruppe für beide Angebote sind Familien mit Kindern jeden Alters, wenn aufgrund der Gefährdung ein Kind untergebracht werden muss und die Eltern den Familienzusammenhalt wünschen, auch wenn sie sich aktuell überlastet fühlen.
Die Basis der Familiengruppen in den Albert-Schweitzer-Kinderdörfern bildet in der Regel ein (Ehe-) Paar ggf. mit eigenen Kindern. Ein Partner verfügt über eine pädagogische Ausbildung und wird als FamiliengruppenleiterIn eingestellt. Der andere Partner geht extern seinem Beruf nach und arbeitet in seiner Freizeit ehrenamtlich mit. In Einzelfällen leben auch Einzelpersonen in Lebensgemeinschaft mit den Kindern. Die Platzzahl variiert zwischen vier und sechs.
Weitere pädagogische MitarbeiterInnen sind im Stellenschlüssel 1:1,8 tätig. Die Gruppen sind dezentralisiert und bewohnen größere Einfamilienhäuser in Hanau und Umgebung.
Für das Kind wird ein stabiler und weitestgehend natürlicher Lebensraum geschaffen, der ergänzend zur Herkunftsfamilie eine stationäre Hilfe für das Kind anbietet. Den altersbedingten Entwicklungsbedürfnissen nach Intimität, Geborgenheit und Zuwendung wird entsprochen. Die Herkunftsfamilie wird soweit wie möglich einbezogen. Chancen der Rückführung, die sich hierdurch ergeben, werden im Interesse der Kinder genutzt. Eine verbindliche Kooperation der Gruppen mit unserem systemischen Beratungsdienst ist gewährleistet.
Es werden Kinder zwischen 0 und 12 Jahren aufgenommen. Die Kinder müssen für den Rahmen einer Familiengruppe und für das damit verbundene hohe Maß an Emotionalität, Beziehung und Orientierung offen sein.
Durch das Zusammenleben in der Kinderdorffamilie erfahren die Kinder einen am Familienleben orientierten Alltag. Es entsteht eine Beziehungsdynamik zwischen den pädagogischen MitarbeiterInnen und den Kindern, die durch eine Synthese von Privatheit und Professionalität gekennzeichnet ist. Merkmale der Privatheit sind insbesondere Nähe, Emotionalität, Spontaneität, Zugehörigkeitsgefühl, Geborgenheit und Integration in Nachbarschaft, Vereine, Freundeskreis usw. Diese Seite ist in anderen Wohnformen der Jugendhilfe schwächer ausgeprägt oder fehlt ganz. Die Professionalität kennzeichnet sich durch eine fundierte pädagogische Ausbildung, durch Fortbildung, Supervision, Teamarbeit auf der Erwachsenenebene, Distanz, Reflexion des eigenen Handelns und Einbettung in eine Einrichtungsstruktur, die durch Fachdienste, Leitung und übergreifende Angebote unterstützt. Wichtige Schwerpunkte sind die Aussöhnung mit der Herkunftsfamilie und der Aufbau einer tragfähigen und für das Kind überschaubaren Beziehung.
Wir danken MT Logistik für die erneute großzügige Spende. Diese Unterstützung ermöglicht es uns, Kindern wertvolle Erlebnisse zu schenken und spendenfinanzierte Projekte wie die Theatergruppe weiterzuführen. Gemeinsam schaffen wir Perspektiven!
Erfahre mehr über aktuelle Projekte, Erfolgsgeschichten und neue Möglichkeiten, Gutes zu tun. Gemeinsam machen wir den Unterschied!
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